how to make…

Die Idee kam mir, als ich zum gefühlten 100 000sten Mal diese Symbolgrafik im Fernsehen gesehen habe und mir dachte:

Ich kann dieses blöde Ding nicht mehr sehen!

Es ist wirklich sehr sehr hässlich!

Also habe ich mir gedacht, was wäre, wenn einer dieser scheußlichen Auswüchse ein Stöpsel wäre, an dem man ziehen könnte und diesem verdammten Ding einfach die Luft rauslassen könnte.

Das wäre wirklich schön!

Natürlich wünsche ich allen Forscherinnen und Forschern dieser Welt, daß sie so bald wie möglich etwas gegen dieses Virus finden mögen.
Aber ich für meinen Teil konnte mich wenigsten etwas über dieses Ding lustig machen und endlich mal loswerden:

Und konnte mich ein bischen abreagieren.
Mir geht´s schon ein bischen besser ;o)

Das ganze ist mit dem Animationsprogramm AfterEffects gemacht.

Als erstes habe ich einen roten Kreis hergestellt. Das geht am Computer ja einfach.
Zuerst habe ich ein Quadrat erstellt und diesem dann eine runde Maske hinzugefügt (gelbe Linie/in dem Fall bleibt alles innerhalb sichtbar, der Rest wird unsichtbar). Die Ecken fallen weg, übrig bleibt ein Kreis.
Damit der nicht so aussieht wie am Computer gezeichnet, habe ich mit einem „Masken-Werkzeug“ die Linie der Maske bearbeitet, indem ich einige Punkte hinzugefügt habe und so der Kreis nicht mehr so perfekt aussieht.

Dann habe ich die Auswüchse gezeichnet.
Die bestehen aus 8 Punkten. Von diesen „T“-Formen ein paar verschiedene, damit nicht alle gleich aussehen. Dann alle ein paar mal kopieren, damit ich nicht zu viele machen mußte ;o) Und dann alle 8 um den Kreis herum angeordnen.
Damit es voller wird, habe ich diese 8 einmal kopiert und verdreht zwischen die ersten 8 angeordnet und etwas nach innen versetzt.

Das Ding besteht also aus 17 Einzelteilen (bei AfterEffects=Ebenen) und die können jetzt
• alle gemeinsam bewegt (animiert) werden (Drehung, Position von links nach rechts, hüpfen=rauf runter) und
• zusätzlich noch einzeln bewegt werden. (die Stöpsel fahren ja rein und raus)
Immer auf einem „T“ aufkommen beim Hüpfen! Und am Schluß gut in der Ecke stehen bleiben.

Die Texte kann man im Programm einfach schreiben und wenn das „Ding“ aus 17 Einzelteilen oberhalb der Schrift-Ebene sich bewegt, dann wird die Schrift wie im Film beim Vorbeirollern abgedeckt und ich konnte die Schrift in dem Moment austauschen, als sie abgedeckt war!

Die Finger meiner rechten Hand habe ich mit meinem Smartphone fotografiert (1.Bild), dann mit einem „Zeichenstiftwerkzeug“ in Photoshop einen Pfad (wie die Maske beim Kreis oben) um den Zeigefinger und um den Daumen (mit vielen Punkten) gezeichnet. (wieder bleibt alles innerhalb sichtbar, außerhalb wird unsichtbar / man nennt das „freistellen“).

Die zwei Finger habe ich dann in mein Aftereffekts-Projekt importiert und genau an die Stelle positioniert, an der der oberste Stöpsel steht.
Die beiden Finger gehen auch ein bischen aufeinander zu, damit es aussieht, als ob sie den Stöpsel greifen. (der liegt ja auf einer anderen Ebene darunter)
In dem Moment wo die Finger scheinbar am Stöpsel sind, habe ich eine Kopie des Stöpsels eingefügt und bei dem Ding aus 17 Teilen entfernt. Aber genau an der gleichen Stelle. Die Finger gehen zusammen mit dem Kopie-Stöpsel nach oben und hinterlassen eine Lücke.

Danach wird das Ding aus (nunmehr) 16 Teilen schnell kleiner (Skalierung) und wackelt dabei komisch hin und her.
Am Schluß bleibt 1 Stöpselteil übrig (auch wieder eine zusätzliche Kopie), das Ding aus 16 Teilen ist so klein geworden, das es verschwindet.
Der eine Stöpsel bleibt kurz stehen und klappt dann nach hinten um.
(so eine Verzögerung kennt man aus vielen Gagszenen, erst passiert was z.B. Sahnetorte fliegt ins Gesicht, kurze Pause (?), dann folgt die Reaktion…)

Den Ton habe ich mit den Lippen selbst erzeugt und mit dem Smartphone aufgenommen.
Das Hustengeräusch am Anfang stammt auch von mir und von meiner Frau, die echt richtig Husten hat (ziemlich blöd in dieser Zeit!). Gute Besserung!
Das Knistergeräusch habe ich mit kleinen Plastiktüten erzeugt.
Den Schrei habe ich von „freesound.org“ eine Internetseite mit allen möglichen und unmöglichen Geräuschen, die man unter bestimmten Bedingungen auch verwenden kann (man muß sich anmelden, aber es ist kostenlos). Mein verwendeter Schrei hat keine Einschränkungen, den konnte ich also bedenkenlos verwenden.
Sonst hätte ich meine Frau fragen müssen, aber die hat ja Husten und kann im Moment nicht so gut schreien ;o)

Mit einigen Tonspuren hat das Projekt jetzt 44 Ebenen!

Bleibt gesund und kreativ!
we´ll meet again, some sunny day!

Dieter Fleischmann vom Lernort Studio